
Der Nussknacker: Hüter der Weihnachtserinnerungen
Samstag, den 16. Dezember 2023 um 19.00 Uhr im Vic. Abens Saal
Advents-Highlight für die ganze Familie: Der langersehnte Nußknacker kommt als Hüter der Weihnachtserinnerungen ins Schloss Vianden zurück.
Im Nussknacker stecken Familienidylle-Romantik und -Nostalgie, kulturelles Gedächtnis und Pflichtbewusstsein sowie die Symbolik weihnachtlicher Harmonie und friedlichen Miteinanders zugleich. Aber vor allem ist der Nussknacker die metaphorische Erscheinung von wiederkehrenden Sehnsüchten. Sehnsüchte nach der Zeit, in der Träume unser Hab und Gut dominierten. E.T.A. Hoffmann malt für uns diese Welt mit einer literarischen Virtuosität, die wir mit allen Sinnen entgegennehmen: Artefakte aus Zuckermandeln und Rosinen, Ströme und Seen aus Honig und Mandelmilch, Fontäne aus Limonade, Häuser und Schlösser aus Pfefferkuchen und Marzipan, Konfitürenhain mit herrlich duftenden Bäumen. Es ist die Traumwelt, der wir jedes Jahr durch zauberhaft dekorierte Vitrinen, Märkte, Straßen, Häuser und Bäume nachzuahmen versuchen. Doch viel wichtiger ist es, wofür diese Traumwelt steht und wie sie von uns wahrgenommen wird. Es ist die imaginäre Welt, vor der wir als Jugendträumer standen, noch bevor wir uns in deren Verwirklichung hineinstürzen konnten. Wir wussten, dass diese Welt eine harte Nuss ist. Eine echte Krakatuk. Doch alles, was man braucht, um sie zu knacken, ist stark träumen und an die Verwirklichung der Träume glauben können. Und sobald wir eines Tages den ersten Schritt in die Verwirklichung dieser Traumwelt wagen und unsere Krakatuk knacken, beginnt der unerbittliche Kampf mit den Herausforderungen des Alltags in dessen siebenköpfigen Zeiteinheiten. Das nimmt uns so viel Kraft in Anspruch, dass unsere Traumwelt allmählich schrumpft, doch umso größer wird die Sehnsucht danach, den Alltagsmechanismus in die Ausgangsposition zurückzustellen. Dann wird uns klar, dass Träumen nie endet. Wieder vor dem Krakatuk zu stehen ist der Zustand, der uns mit neuer Kraft beschert, erneut eine Traumwelt zu konstruieren, in der wir „plätschernde und rauschende wunderliebliche Töne und Melodien“ hören, „tausende golden und silbern funkelnden Sternlein“ sehen und „duftenden Rosenwellen“ riechen.
Das Stück findet an einem besonderen Ort statt, wo unsere Erinnerungen spürbar, fassbar und wieder erlebbar sind. Ein märchenhafter Ort, der erzählen kann. Von Grafen, Königen und …Nussknackern.
Musik:
Robert Schumann
Frédéric François Chopin
Johannes Brahms
Pjotr Tschaikowski
Camille Saint-Saëns
Clara Schumann
Regie und Choreografie:
Volha Kastsel
Tanz:
Artem Shoshyn
Kateryna Floria
Sofía Binetti
Yara Azevedo
Oleksii Potiomkin
Mit Kindern der Ecole de musique de l’Union Grand-Duc Adolphe